Amazonia
Salgado / Jarre: Amazonia
Am 7. April 2021 eröffnet unter dem Titel "Amazonia" in der Philharmonie de Paris eine Ausstellung mit Bildern des brasilianischen Fotografen, Fotoreporters und Umweltaktivisten Sebastião Salgado.
Salgado arbeitet seit 1973 als selbständiger Fotograf und arbeitete auch für verschiedene Agenturen. In von ihm selbst gewählten Langzeitprojekten dokumentiert er mittels Fotografien in Schwarzweiß das Leben von zumeist armen Menschen, insbesondere auch aus der Dritten Welt. Bekannt wurde vor allem eine Reportage über brasilianische Goldschürfer. Mit seinem Projekt "Genesis" dokumentierte er unberührte Landschaften. Salgado engagiert sich gegen die Abholzung des Regenwaldes und unterstützt Projekte zur Wiederaufforstung, sowie zum Schutz indigener Einwohner in Brasilien. 2019 erhielt er den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels.
Mehrere umfangreiche Bildbände und eindrucksvolle Wanderausstellungen sind inzwischen entstanden. Die Ausstellung "Amazonia", vom 07.04. bis 22.08.2021 in der Philharmonie de Paris zu sehen, zeigt Aufnahmen Salgados aus dem Amazonasgebiet - "Ergreifende Bilder, die die außergewöhnliche Kraft der Natur vermitteln", wie die Philharmonie de Paris schreibt.
Die Besonderheit der Ausstellung für Jarre-Fans ist aber natürlich vor allem der von Jean-Michel Jarre beigesteuerte "Soundtrack". Dazu heißt es seitens der Philharmonie:
"Neben der Fragilität dieses Ökosystems hebt die Ausstellung den Reichtum des Klanguniversums des Amazonas hervor, indem sie die beeindruckenden Fotografien von Salgado mit einer noch nie dagewesenen Kreation von Jean-Michel Jarre zusammenbringt, die aus konkreten Geräuschen des Waldes konzipiert wurde. Das Rascheln der Bäume, der Schrei der Tiere, der Gesang der Vögel oder das Rauschen des Wassers, das von den Gipfeln der Berge herabstürzt, gesammelt an Ort und Stelle, im Herzen des Amazonas-Regenwaldes, bilden eine Klanglandschaft, die der Salgado-Route angepasst ist. Jean-Michel Jarre, der 1993 zum Botschafter der Unesco ernannt wurde, engagiert sich in bemerkenswerten Projekten für Toleranz und kulturellen Pluralismus sowie für den Schutz der Natur und der Umwelt."
Diese Klanglandschaften werden wohl ziemlich anders als das sein, was man üblicherweise von Jarre kennt, dafür aber wohl auch ruhiger. Es dürfte eher eine Art Klangcollage mit Musique concrète-Einflüssen sein.
Ganz kurze Einblicke gibt dieses Video, in dem Salgado (leider nur auf französisch) über die Ausstellung spricht. Im Hintergrund dürften einige Klänge aus dem Soundtrack zu hören sein, die aber nur wenige Rückschlüsse zulassen. Ab etwa Minute 10 spricht Salgado dann auch kurz über seine Zusammenarbeit mit Jarre.
UPDATE : Leider hat die Philharmonie de Paris das Video zwischenzeitlich auf "Privat" gesetzt, so dass man es leider nicht mehr ansehen kann.
Nach Paris wird die Ausstellung noch Station machen in:
São Paulo (22.07. - Dezember 2021)
Rio de Janeiro (09.08. - Dezember 2021)
Rom (21.09.2021 - 2022)
London (Oktober 2021 - 2022)
Für Deutschland ist bislang noch kein Termin bekannt.
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Kommentar von Matthias |
Ja, die Musik zur Ausstellung wird veröffentlicht. Es soll hierzu diese Woche eine offizielle Ankündigung geben.
Kommentar von Bernd |
@Heike
Wenn man bei google die Katalog-Nr. 0194398450513 eingibt, findet man tatsächlich dänische, norwegische und ungarische Webseiten, die auf ein Album hinweisen. Vielleicht weiß Matthias ja etwas mehr darüber?
Kommentar von Heike |
Wenn das stimmt, was ich auf FB gelesen habe, dann dürfen wir uns ab dem 7.5.21 auf ein neues Doppelalbum mit dem Namen freuen . Die Quelle ist für mich jedoch ungewiss.
Kommentar von Heike |
Schade, dass Video ist leider nicht verfügbar.
Man kann nicht oft genug darauf hinweisen, was Bolsonaros Denken und Handeln, Schreckliches für die Tier- und Pflanzenwelt des Amazonas, und das ohnehin angeschlagene Ökosystem weltweit bedeutet. Die Lunge der Welt wird gerade unwiederbringlich zerstört, und fast alle schauen zu, oder weg.
Gut, dass Jean Michel einer ist, der sich engagiert. Uns "Normalos" bleiben nur Spenden an Greenpeace und den WWF. Kann das hilfreich sein ? Man fragt sich, inwieweit es den Brasilianern überhaupt zusteht eine für den Planeten so wichtige ökologische Region aus Profitgier zu zerstören ?