Offiziell bestätigt: Amazônia-Ausstellung kommt im Herbst nach Köln
Amazônia-Ausstellung von Ende Oktober bis Mitte März in Köln

Wie von uns bereits Ende Januar vermeldet, kommt die Ausstellung "Amazônia" des brasilianischen Fotografen Sebastião Salgado Ende Oktober erstmals nach Deutschland. Dies bestätigten das Kölner Rautenstrauch-Joest-Museum und die Stadt Köln heute in einer Pressemitteilung. Für die Ausstellung hat Jean-Michel Jarre einen speziellen Soundtrack komponiert, der beim Besuch der Ausstellung im Hintergrund zu hören ist und der auch als Album unter dem Titel "Amazônia" erhältlich ist. Dabei handelt es sich nicht um ein "typisches" Jarre-Album, sondern einen Soundtrack, in dem ethnische und Naturklänge eine große Rolle spielen.
Hier der Text der heutigen Pressemitteilung:
Brasilianischer Starfotograf Sebastião Salgado im Rautenstrauch-Joest-Museum
"AMAZÔNIA - PHOTOGRAPHS BY SEBASTIãO SALGADO", die weltweit von bereits knapp zweieinhalb Millionen Menschen besuchte Ausstellung, ist dem Amazonasgebiet – dem größten Regenwald der Erde – und seiner indigenen Bevölkerung gewidmet. Im Rautenstrauch-Joest-Museum (RJM) feiert sie in Köln ihre Deutschlandpremiere und wird vom 29. Oktober 2025 bis 15. März 2026 zu sehen sein.
Die rund 200 Schwarzweißfotografien zeigen die Vielfalt der amazonischen Landschaften ebenso wie die Gesichter und Lebensrealitäten der indigenen Bewohner*innen, die dieses Ökosystem seit Jahrhunderten bewahren. Die Ausstellung beinhaltet aber auch Interviews mit indigenen Anführer*innen, in denen sie selbst zu Wort kommen und über ihre Beziehungen zur Welt, ihr Wissen und ihre Erfahrungen angesichts der fortschreitenden Zerstörung ihrer Lebensgrundlagen erzählen. Die immersive Rauminstallation wird vom Soundtrack des französischen Musikers Jean-Michel Jarre begleitet, den dieser eigens für die Ausstellung komponiert hat. Die Fotografien und Interviews entstanden in einem Zeitraum von sieben Jahren, in denen der international renommierte Fotograf das Amazonasgebiet bereiste.
Amazonien ist der größte verbliebene Regenwald der Welt und erstreckt sich auf einer Fläche von mehr als sieben Millionen Quadratkilometern über neun Staaten Südamerikas. Den größten Anteil hat Brasilien mit einer Landfläche größer als Westeuropa. Sebastião Salgado will mit diesem Projekt die Fragilität dieses einzigartigen Ökosystems ins Licht rücken, auf seine Bedrohung durch Abholzung, Ausbeutung und Klimawandel bewusstmachen und auf die Dringlichkeit von dessen Schutz hinweisen. Mit der Ausstellung ehrt Salgado die Rolle der indigenen Gemeinschaften als Hüter*innen von Biodiversität, Wissen und kultureller Vielfalt – und warnt zugleich vor der fortschreitenden Verwundbarkeit eines Raums, der für das planetare Gleichgewicht entscheidend ist.
Die Ausstellung wurde kuratiert von Lélia Wanick Salgado, Ehefrau und langjährige Wegbegleiterin Sebastião Salgados. Gemeinsam mit ihm gründete sie 1998 das Instituto Terra, eine Organisation zur Wiederaufforstung im brasilianischen Bundesstaat Minas Gerais, in dem seither mehr als drei Millionen Bäume gepflanzt wurden.
"Obwohl der Amazonas mehr als 9.000 Kilometer von uns entfernt liegt, hat seine Zerstörung auch unmittelbare Auswirkungen auf unser Klima. Es liegt auch in unserer Verantwortung, uns für die Rettung der ,grünen Lunge der Welt‘ einzusetzen. Deswegen war es mir ein besonderes Anliegen, die Ausstellung nach Köln zu holen, um weiter auf den Klimaschutz über künstlerische Ausdrucksformen aufmerksam zu machen", so Oberbürgermeisterin Henriette Reker.
"Wir freuen uns, diese besondere Ausstellung 2025, im 150. Jubiläumsjahr der Zurich Gruppe Deutschland, nach Köln zu holen. Die Partnerschaft mit Sebastião Salgado und seinem Instituto Terra ist Ausdruck unseres Verständnisses von Nachhaltigkeit. ‚Amazônia‘ ist ein Aufruf an die Besucherinnen und Besucher, das fragile Gleichgewicht zwischen Mensch und Natur zu reflektieren und zu nachhaltigem Handeln anzuregen", sagt Dr. Carsten Schildknecht, Vorstandsvorsitzender der Zurich Gruppe Deutschland, die einer der Hauptsponsoren der Ausstellung ist.
Mit einem vielschichtigen Begleitprogramm lädt das RJM während der Ausstellungszeit zum differenzierten Dialog ein. Klimaaktivist*innen, Künstler*innen, Wissenschaftler*innen und Community-Initiativen gestalten Workshops, Performances und Gespräche. Im Zentrum steht der Open Space – ein Raum in der Dauerausstellung des Museums, der internationale, diasporische und lokale Stimmen sichtbar macht und vernetzt.
"Anlässlich der "AMAZÔNIA"-Ausstellung möchten wir Raum schaffen, in dem indigene Wissenssysteme als gleichwertige Perspektiven für planetarische Gerechtigkeit betrachtet werden. Insbesondere die essentielle und trotzdem kaum bekannte Rolle von Frauen als Bewahrerinnen von Land, Sprache und Wissen soll sichtbar werden. Das RJM versteht sich dabei als Knotenpunkt in einem weltweiten Netz – ein Ort, an dem sich Stimmen aus dem Globalen Süden mit lokalen Perspektiven verbinden können", betont Nanette Snoep, Künstlerische Direktorin des Rautenstrauch-Joest-Museums.
Konzert-Highlight in der Kölner Philharmonie
Am 4. November 2025 findet im Rahmen der "AMAZÔNIA"-Ausstellung in der Kölner Philharmonie ein besonderes Konzert des Gürzenich-Orchesters statt, das Musik mit den Fotografien von Sebastião Salgado verbindet. Die italienisch-brasilianische Dirigentin Simone Menezes leitet ein Programm mit Werken von Heitor Villa-Lobos und Philip Glass. Die Musik trifft dabei auf die visuelle Kraft der Fotografien, die während des Konzerts großflächig projiziert werden.
Zurich ist der globale Hauptpartner der Ausstellungstournee und ermöglicht auch die Premiere in Köln im Rahmen seines deutschen 150-jährigen Jubiläums. Gefördert wird die Ausstellung von DEG – Deutsche Investitions- und Entwicklungsgesellschaft, KfW Entwicklungsbank und TASCHEN Verlag. Medienpartner ist die Ströer Media Solutions GmbH.
Einen Kommentar schreiben
Kommentar von Hardy |
***unoffiziell***
Sebastião Salgado ist wohl heute gestorben.
Kommentar von Dominique |
Salgado ist heute verstorben. Möge es seine Stiftung noch weiter geben und sein Engagement nicht vergessen werden