"Oxymore" erscheint am 21. Oktober

Neues Album "Oxymore" wird am 21.10.22 veröffentlich

(c) Yunling Fang

Urlaubsbedingt etwas verspätet können wir vermelden, dass das nächste Studio-Album von Jean-Michel mit dem Titel "Oxymore" am 21. Oktober 2022 bei Sony Music erscheinen wird. Die gleichnamige Komposition, die Jean-Michel Ende Januar beim "Hyper Weekend Festival" in Paris präsentierte, wobei ebenfalls 360°-Sound zum Einsatz kam, war dabei wohl eine frühe Version des finalen Albums.

In der offiziellen Mitteilung dazu heißt es weiter:
"Das Album wurde als immersives Werk in einer mehrkanaligen und binauralen 3D-Version konzipiert. Der binaurale Mehrkanal-Sound wird die Art und Weise, wie Musik komponiert, gemischt und produziert wird, revolutionieren, indem er Klänge und Texturen in 360 Grad im Raum platziert und von jedem Hörer mit Kopfhörern leicht erlebt werden kann. OXYMORE ist die erste kommerzielle Veröffentlichung dieser Größenordnung, die die Zukunft der Musik und des Klangs auf diese neue Ebene hebt.

Als Teil des immersiven Projekts wird Jarre auch "OXYVILLE" vorstellen, eine VR-Welt, die die Veröffentlichung des Albums begleitet.

"OXYVILLE wird eine virtuelle Musikstadt sein, zu der ich in Zukunft auch andere Künstler einladen werde, Masterkurse und andere Veranstaltungen abzuhalten. Ich möchte, dass es ein Sandkasten für neue Musikerfahrungen wird", erklärt er. Jarre ist kein Unbekannter, wenn es um VR und das Metaversum geht. Erst kürzlich führte er "Welcome to the Other Side" auf, einen bahnbrechenden Livestream, der in der Silvesternacht 2021 weltweit aus einer virtuellen Notre Dame in Paris übertragen wurde. Die US-amerikanische Fachzeitschrift für Tournee- und Live-Unterhaltung Pollstar gab an, dass der Livestream ein rekordverdächtiges Publikum von über 75 Millionen Zuschauern weltweit auf verschiedenen Plattformen, im Fernsehen und in der VR erreichte."

Weitere Details sind bisher noch nicht bekannt, z.B. in welchen Formaten das Album erscheint und wie genau Oxyville ein Teil der Album-Veröffentlichung sein soll. Infos hierzu werden wir natürlich mitteilen, sobald wir weitere Details erfahren.

UPDATE 12.08.: "VRrOOm World" ab Januar 23 nutzbar - Hintergründe zu JMJs Engagement

VRrOOm World, das "Entertainment Metaverse" von VRrOOm soll ab Januar 2023 erste Zugänge für Nutzer bieten. Jarres "Oxyville" wird wohl Teil des Ganzen sein. Ab Ende diesen Jahres soll die französische Plattform für kulturelle Veranstaltungen für alle Künstler zugänglich sein.
Auf der Seite https://vrroom.world/ kann man sich bereits jetzt als Nutzer registrieren, um ab Januar 2023 einen "early access", also einen frühen Zugang, zu dieser virtuellen Welt zu erhalten. Auf der Seite findet man neben Rückblicken auf bereits realisierte VR-Events (darunter auch Jean-Michels virtuelles Notre Dame-Konzert) auch einen kleinen Ausblick auf "Oxymore".

In den letzten Monaten hat sich Jean-Michel immer wieder in Interviews für die Schaffung eines französischen oder europäischen "Metaversums" eingesetzt. Ein Blick in die Berichte und Interviews erklärt vielleicht seine Motivation für das starke Engagement in diesem Bereich.

Die Entwicklung der Zukunft des Internets dürfe nicht den USA oder China überlassen werden, sondern müsse eine Frage der europäischen Souveränität werden, sagte Jean-Michel. "Für das Notre Dame-Konzert sind wir über eine amerikanische Plattform gegangen, die wir bezahlen mussten", erklärte er den französischen Medien. Langfristig könne diese Plattform eine direkte oder indirekte Zensur ausüben, indem sie beschließt, diese oder jene Produktion, Kreation oder Firma in den Vordergrund zu stellen, so Jean-Michel. "Wir haben alles in die USA abwandern lassen, was die Verbreitung von Videos angeht, lassen wir nicht dasselbe mit der virtuellen Realität geschehen", sagt er. Dies erfordere auch politische Entscheidungen. Entscheidend sei der Zeitfaktor: "In einem Jahr wird es zu spät sein."

Die Idee hinter der Plattform sei, das "YouTube des Metaversums" zu werden, hatte VRrOOm-Gründer Louis Cacciuttolo hierzu erklärt. Es solle ein Ort sein, an dem man Inhalte anschauen, aber auch mithilfe von Tools selbst erstellen könne. Zudem sollen schon im kommenden Jahr VR-Headsets überflüssig werden und durch spezielle, leichtere Brillen abgelöst werden. Auch über PCs und Smartphones soll das Ganze nutzbar sein.

Natürlich spielen dabei auch kommerzielle Interessen eine Rolle. So erklärt Cacciuttolo, dass der amerikanische Rapper Travis Scott mit einem zehnminütigen Konzert in Fortnite 20 Millionen Dollar erwirtschaftet habe. Zum Vergleich: Bei einer "richtigen" Tournee mit 56 Terminen hatte er 54 Millionen Dollar eingenommen.
Laut einem Bericht der Unternehmensberatung McKinsey könnte das Metaversum bis 2030 einen Markt von etwa 5 Billionen US-Dollar darstellen.

Jean-Michel hebt aber auch die soziale Dimension hervor, da so auch isolierte, kranke oder behinderte Menschen an Veranstaltungen teilnehmen könnten. Er ist überzeugt, dass es sich dabei nicht nur um eine technische Spielerei handelt: "Virtuelle Realität ist das Internet von morgen. Nach der Covid-Phase muss diese Disruption zu unserem Vorteil sein und wir müssen die führende Position, die wir heute dort einnehmen, festigen können".
Dies werde auch nicht auf Kosten der "echten" Konzerte gehen, so wie sich zu Beginn des 20. Jahrhunderts das Kino nicht auf Kosten der darstellenden Künste entwickelt hat.
Derzeit sei das Konzept für die breite Öffentlichkeit noch abstrakt, räumt er ein. Er glaube aber, dass es eine Innovation sei, die mit dem Aufkommen des Fernsehens oder des Internets vergleichbar sei.

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Kommentar von Frank |

Hallo zusammen, am 9 September erscheint bei Jpc eine CD von JMJ mit dem Titel Symphonic Jarre, sind drei CDs. Weiss einer was da für Musik drauf ist.

Kommentar von Krissi |

Dann will ich wie meine Vorrednerinnen auch mal eine Lanze für Jean-Michels Jarres Spätwerk brechen.

Zunächst zu "Amazônia": Ich bin letztes Jahr extra nach Paris gefahren, um mir die Ausstellung mit den Bildern von Sebastião Salgado anzuschauen. Und ich kann nur sagen: Jarre hat den perfekten Ambient-Soundtrack für die Ausstellung geliefert. "Amazônia" im Hintergrund hat wunderbar mit den Schwarz-Weiß-Aufnahmen des Amazonas Regenwaldes von Sebastião Salgado harmoniert. Und genau dafür war "Amazônia" am Ende des Tages eben auch gedacht (in zwei Nebenräumen konnte man zu Kammermusik s/w-Filme vom Amazonas-Regenwald sehen: Hat für mich nicht ansatzweise funktioniert). Ob man "Amazônia" hätte veröffentlichen müssen, darüber kann man sicherlich streiten. Ich selbst bin froh, dieses Release zu besitzen, da die 5.1-Abmischung auch zu Hause wunderbar funktioniert - ganz ohne Bilder vom Regenwald.

Zu "Oxymore": Ich selber habe mir die Mühe gemacht, mich während des Hyper-Weekends im Januar virtuell in die Welt von Oxyville zu begeben, und ich kann nur sagen, "Oxymore" hat wunderbar an den verschiedenen Orten in Oxyville funktioniert. Im Zoolook.nl-Forum haben einige Oxymore mit Zoolook verglichen. So weit würde ich zwar nicht gehen, aber richtig: Oxymore ist eher Avantgarde und orientiert an der musique concrète, was auch Jean Michel Jarres musikalischen Anfänge waren.

Und tatsächlich halte ich "Oxymore" für eines der besten Werke von Jean Michel Jarre (und ich freue mich schon riesig auf das Release im Oktober, das hoffentlich auch einen Dolby-Atmos- oder 5.1-Mix beinhalten wird, den binauralen Mix halte ich auch eher für ein Gimmick). Es ist aber nichts, wenn man den klassischen Jarre-Sound erwartet.

Kommentar von Sebastian |

@Heike

Ich beklage mich nicht. JMJ kann machen was er will. Natürlich.

Ich finde es nur schade, daß immer so viele Versprechungen gemacht werden, alles immer revolutionär sein muss, mit Fake Superlativen geprahlt wird und die Musik in den letzten Jahren vielleicht nur noch durch ein Computerprogramm zusammengesetzt wird.
Wieso muss man immer ein Pionier sein, ein "Godfather" usw.? Wieso kann man nicht einfach nur gute Musik machen?

Was mich auch stört, ist das er Unesco Botschafter ist, gleichzeitig aber z.B Musik für eine Drogen-Bank macht. Diese Doppelmoral nervt mich.
Sowas hat für mich viel von dem Mythos JMJ kaputt gemacht.

Ich trauere keinen alten Zeiten nach und ich mag alles bis auf die Sachen, die meiner Meinung nach mit EON komponiert worden sind. Oder das dämliche Fake Avatar Geklatsche bei Welcome To The Other Side ist einfach nur grausam. Das macht die tolle Musik kaputt.

Und ich glaube auch nicht, daß JMJ am Hungertuch nagt. Wer angeblich über 80 Millionen Alben verkauft hat und 75 Millionen Zuschauer bei einem Livestream hatte, der wird genug Kohle haben. JMJ gehört bestimmt nicht zu denen, die durch Corona gelitten haben.

:-)

Kommentar von Dominique |

Hallo,
ich gebe Heike recht. JMJ war und ist (Berufs-)Musiker, er muss doch sehen, wie er verdient und jeder kann selbst entscheiden, was er davon hält oder nicht. Wobei ich "Sotschi" sehr befremdlich finde, wenn seit 2014 Krieg herrscht. (Dabei spielt auch mein Familienhintergrund eine nicht unerhebliche Rolle (Stichwort: Prager Frühling).

Ich war eigentlich durch "Sessions 2000" ziemlich verwirrt, ob ich noch Fan bleiben sollte nicht, war doch danach die Musik m.E. leider nicht mehr so gut. "Meta" war da noch super. Und die ganzen Privatgeschichten waren einfach nur nervend und wirklich schlimm in der "Yellow Press". Heutzutage kann ich verstehen, wie katastrophal alles war und welchen Einfluss auf die Musik hatte. Mit den "Electronica-Projekt" (sollte nicht auch Teil 3 kommen?) war JMJ wieder bei alter Stärke und gleichzeitig innovativ und beflügelt (was ja auch irgendwie wieder mit dem Privaten zusammengehörte) und ich war wieder rückfällig -bis heute.

Kommentar von Heike |

Also die Behauptung, dass JMJ nur produziert um "zu gefallen" ist nicht nachzuvollziehen. Ihr schreibt und beurteilt aus eurer persönlichen Sicht, nicht aus der anderer Fans und schon gar nicht aus der Sicht Jean Michels. Er war schon seit Beginn seiner Karriere auch Berufsmusiker/Komponist der Auftragsarbeiten ausführte. Angefangen bei Musik für die Pariser Oper, über Musik für einen Nachtclub, usw. usw. heute eben Sounddesign für E-Autos. Was ist daran verkehrt ? Jedes Mal wenn das bekannt wurde, forderten die Fans eine Veröffentlichung dieser Arbeiten, auch wenn es nur Schnipsel für einen Radiosender waren. Er hat es netterweise gemacht, wirtschaftlichen Erfolg haben diese Veröffentlichungen sicher nicht gebracht, eher Mühe und Kosten. Wer es nicht haben will, soll es nicht kaufen ! Aber sich darüber zu beklagen ist absurd. Ebenso die ständigen Diskussionen was er zu machen hat, und was nicht. ER bestimmt, was er macht, und niemand anderer. Wenn er so schöne Sachen wie Amazonia macht, finden das einige langweilig, andere schwelgen in den Klängen. (Ist bei Klaus Schulze, der sich sein ganzes Leben musikalisch fast nur im eigenen Saft gewälzt hat, übrigens so...mit einigen Ausnahmen). Einige Fans lieben Klaus Schulze für seinen immer gleichen Stil, andere verachten ihn deshalb, weil er angeblich nicht in der Lage war sich modernen Zeiten zuzuwenden.
Das Problem mit den Erwartungen der Fans haben wohl alle Künstler, die über Jahrzehnte produzieren. Schwarz/weiß beschrieben, gibt es auf der einen Seite die alten Fans, die noch in der Vergangenheit hängen und nichts akzeptieren was irgendwie modern klingt, auf der anderen Seite die, die jung geblieben sind, oder jung sind und mit Spannung neue Kreationen erwarten, und viele, die zwischendrin stecken und je nach Lust und Empfinden Musik hören und entsprechende Stile wählen. Es muss und kann ja nicht jedem alles gefallen.
Denkt euch mal an seine Stelle: Soll er sich zerreißen ? Wenn ihr seiner Vergangenheit nachtrauert, dann gibt es ebenso viele Menschen, die die Songs von früher als altmodisch empfinden und nach Innovationen rufen.

Noch was: In Zeiten von Datenklau (Musik-Klau), Streamingdiensten, und zuletzt Konzertausfällen wegen Corona, haben Künstler (bzw. die ganze Medienbranche) weitaus mehr gelitten als die meisten anderen beruflichen Sparten. Jean Michel hat ein Büro, hat Gehälter zu zahlen. Es ist doch nachzuvollziehen, dass er auch Aufträge annimmt. Das ehrt ihn, und ist ihm nicht vorzuwerfen.

Kommentar von Sämi Schwarzenberger |

@Sebastian: Exakt meine Worte, danke!

Jean-Michel Jarre, der Pionier, welcher mir das Tor zur elektronischen Musik geöffnet hat mit seinen Klangteppichen. Nie werde ich vergessen, wie unser Grundschullehrer damals in einer Musikstunde Oxygene IV laufen liess. Von da an hatte es mich gepackt! War es damals noch handwerkliches Geschick, welches Jarre in seine Stücke packte, so will er heute einfach nur noch gefallen :( So jedenfalls sehe ich es. Eine revolutionäre Sache hier, ein neues Produkt da, 75Mio Zuschauer dort...(worüber ich nur lachen kann!)
Dann mal wieder etwas Oxy- oder Equimässig Aufgewärmtes... Wer's interessiert, soll's kaufen. Ich mag den Jean Michel Jarre, wie er früher war. Bis und mit Chronologie. Dann wurde es zunehmend schwerer.
Um nur ein Beispiel zu nennen: Ein- und dasselbe Stück auf 2 verschiedenen Alben, und sie tragen nicht den selben Titel...
Klar, Künstler ändern sich, wollen sich weiterentwickeln. Von einer Weiterentwicklung kann ich hier aber nicht sprechen. Ich bin aber trotzdem regelmässig hier zu Gast. Einfach mit der leisen Hoffnung, dass doch noch eine Wendung eintritt ;)

Kommentar von Sebastian |

Komisch. Alles Neue soll immer revolutionär sein, auch bei JMJ.

Auf der Electronica Box sind so 3D Remixe, die sollten das auch sein. Hat man aber nichts mehr von gehört.
Diese VR-Welt soll ja auch so revolutionär sein, aber ehrlich gesagt finde ich persönlich das todlangweilig. Das VR Konzert war doch nichts weiter als bunte, verpixelte Grafik mit wackeligen Avataren.
Was ist daran so toll? Jedes JMJ Live Konzert schlägt das ganze um Längen. Gab es nicht schon mal Second Life und sah das nicht genauso langweilig aus?
Viele Leute heute haben doch eine Aufmerksamkeitsspanne von wenigen Sekunden, wie sollen die sich denn in so einer VR-Welt aufhalten? Wie soll man denn mit VR-Brille andauernd sein Smartphone checken?
Und ernsthaft 75 Millionen Zuschauer? Wer denkt sich sowas immer aus? Heute ist doch nichts mehr aussagekräftig. Man kann das doch gar nicht mehr messen. Alles kann so einfach manipuliert werden.
JMJ`s App EON sollte auch revolutionär sein. Gibt es aber nur für Apple. Wie immer hat JMJ zig Versprechungen gemacht, daß es mal für Android rauskommt. Kam es aber nicht. Warum immer Versprechungen, wenn dann doch nichts eingehalten wird?
Hört jemand wirklich immer noch Musik mit dieser App? Das ist eine interessante Idee, aber das ganze Muster wiederholt sich immer und immer wieder. Seltsam schnelle Percussions mischen sich mit anderen Musikfetzen.

Die Musik dieser überteuerten, revolutionären Eon Box habe ich mir genau einmal angehört und das hat gereicht. Findet das wirklich jemand gut?
Das sollte ja auch so ein überragendes Kunstwerk sein, für das man ruhig mal 300 Euro hinlegen soll. Das Heft besteht aber nur aus zig Übersetzungen des gleichen Textes.
Und die Box ist limitiert, aber immer noch zu haben. Das sagt viel über die Qualität aus. Wenn die Musik die Leute so umhauen würde, dann würden viele auch 300 Euro ausgeben.

Anscheinend hat er mit EON auch Oxymore und Amazonia vom Computer machen lassen.

Ich blicke da einfach nicht mehr durch. Ist JMJ nur noch ein Musikschnipsellieferant für ein Computerprogramm?

Jetzt fehlt nur noch, daß er auch noch bei diesem Crypto NFT Gelddrucken Blödsinn mitmacht.

Ich liebe JMJs Musik, aber irgendwie... ich weiß auch nicht.