"Oxymore" Live-Stream Montag Abend / Bericht von "Oxymore" in Berlin
Oxymore Live-Stream
Oxymore live
Heute (23.10.), morgen (24.10.) und am Dienstag (25.10.) präsentiert Jean-Michel sein neues Album "Oxymore" live in Paris, im Palais Brongniart.
Das Konzert morgen Abend um 20:30 Uhr wird dabei in VR live auf YouTube und Facebook gestreamt (in 2D), so dass es sich jeder anschauen kann. Auf VRChat kann der Stream auch live in VR verfolgt werden.
Den Stream auf YouTube gibt es hier, den Link zu Facebook findet Ihr hier.
Wer in die virtuelle Realität des Konzerts eintauchen möchte, kann dies am Montag, den 24. Oktober schon ab 20 Uhr MESZ auf der sozialen VR-Plattform VRChat tun. Möglich ist das entweder mit einem VR-Headset (einschließlich Quest Standalone-Headsets) in totaler Immersion oder auf dem PC im Videospielmodus.
Für die Nutzer von Oculus Quest gibt es hier eine (englischsprachige) Anleitung, für PC-Nutzer gibt es ein entsprechendes Tutorial hier.
Weitere Oxymore-News
- Einen Tag nach der Veröffentlichung belegte "Oxymore" auf iTunes weltweit bereits den achten Platz.
- Am kommenden Samstag (29.10.) erscheint in der Frankfurter Rundschau ein doppelseitiges Interview mit Jean-Michel, geführt von Max Dax, der auch bei der Präsentation in Berlin das Interview mit Jarre führte. Von Max Dax ist zudem im Frühjahr ein Buch mit dem Titel "Was ich sah, war die freie Welt" erschienen. Darin gibt es 24 ungewöhnliche Interviews mit namhaften Künstlerinnen und Künstlern, wie z.B. Quincy Jones, Isabella Rosselini, Nina Hagen oder Yoko Ono. Enthalten ist darin auch ein Interview mit Jean-Michel aus dem Jahr 2009.
- Die wöchentliche Sendung "Elektro Beats" auf Radio Eins (rbb) wird ab dem 30.10. immer wieder Auszüge aus einem am letzten Mittwoch mit Jean-Michel geführten Interview bringen. Ein komplettes zweistündiges Special läuft dann am 27. November. Im Anschluss wird es auch als Podcast vefügbar sein.
- In der November-Ausgabe des britischen Musikmagazins "SoundOnSound" gibt es ein siebenseitiges Interview mit Jean-Michel, in dem er ausführlich auf die Produktion von "Oxymore" und die mit Multichannel-Aufnahmen verbundenen Schwierigkeiten eingeht. Darin erzählt er auch, dass er für das Album auch eine Reihe von akustischen Insturmenten verwendet hat, die zumeist mittels Kontaktmikrofonen aufgenommen und dann verfremdet wurden. Zum Einsatz kam auch das schon auf "Revolutions" verwendete "Crystal Baschet".
Fanbericht von der "Oxymore" Listening-Session in Berlin
Wie schon angekündigt, liefern wir hiermit noch einen Bericht von der "Oxymore"-Listening-Session in Berlin am letzten Mittwoch nach. Geschrieben wurde er von Jarre-Fan Jens Pielawa. Damit verbinden wir den Hinweis, dass wir natürlich immer auch gerne Berichte von Jarre-Fans veröffentlichen.
Ergänzen zum Bericht von Jens möchten wir noch, dass bei Ankunft der Zuhörer im Kino Jean-Michel im Kinosaal selbst noch mit dem Soundcheck beschäftigt war. Im Interview erwähnte er zudem, dass die Sounds von Pierre Henry lediglich fünf Prozent des gesamten Albums ausmachen. Sie seien aber als Inspirationsquelle für das Album sehr wichtig gewesen, dass es sonst so vielleicht nicht gegeben hätte. Auch wies er auf die Bedeutung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks für die Entwicklung der elektronischen Musik hin. Denn in dessen Studios seien die Grundlagen erarbeitet worden.
Bei den Fragen aus dem Publikum am Ende wollte einer der Zuhörer wissen, wie Jarre denn bei einer solchen Mehrkanalproduktion den Stereo-Mix erstellt habe. Jean-Michel bedankte sich für die Frage und sagte, dass er zuerst die verschiedenen Mehrkanal-Mixe erstellt habe. Daraus habe er dann durch Weglassen verschiedener Elemente den Stereo-Mix erstellt. Dieser habe aber dennoch durch das Ausgehen von den Mehrkanal-Abmischungen gewonnen, so Jean-Michel. Generell gelte bei Stereo das Motto "Weniger ist mehr". Bei Mehrkanal könne man seiner Ansicht nach aber durchaus sagen: "Mehr ist mehr".
Auf die letzte Frage, was denn seiner Ansicht nach der Laser der Zukunft sei, antwortete Jean-Michel geschickt, dass der Laser der Zukunft seiner Ansicht nach ein virtueller Laser sei...
Nun wollen wir Euch aber den Bericht von Jens Pielawa nicht länger vorenthalten:
"Sony Music Germany verloste in seinem Newsletter zwei Karten für ein exklusives Dolby Atmos Pre-Listening mit Jean-Michel Jarre am 19.10. in Berlin. Ich war glücklicher Gewinner von zwei Plätzen und Hannover–Berlin sitzt man im Zug in zwei Stunden ab. Also fuhr ich zum Berliner Ostbahnhof und machte mich auf den Weg zum UCI LUXE-Kino am Mercedes-Platz, nahe der East Side Gallery. Hier wurde ein komplett neues Viertel mit Arena und Gebäuden aus dem Boden gestampft. Mein Freund Lukas, Sänger der A cappella-Gruppe Maybebop und ebenfalls Produzent und Mischer, hatte mit weniger als 2 km die kürzere „Anreise”. Vor dem Kino trafen sich altbekannte Gesichter, mit denen man schnell im Gespräch war. Man kennt sich, und auch wenn man sich mal jahrelang nicht gesehen hat, weiß man, um was es geht und was Neues auf dem Plan steht. Immer wieder schön, die Fanbasis zu treffen, selbst wenn es nur für ein paar Stunden ist.
Um 14:30 Uhr war Einlass und wir bekamen nach Anmeldung ein Armbändchen. Ca. 70 Leute versammelten sich im Foyer und kurz vor 15 Uhr durften wir in den Saal. Man empfahl uns, sich „mittig” hinzusetzen. Nach kurzer Wartezeit erschien Jean-Michel mit dem Journalisten Max Dax. Beide setzten sich vor die Leinwand und waren ärger- sowie bedauerlicherweise sehr, sehr spärlich ausgeleuchtet. Aus der dritten Reihe gaben meine Handy- sowie meine Reisekamera überfordert auf. Leider sehr ärgerlich. Nun, die sehr bequemen Ledersessel konnte man fast bis in eine Liegeposition verstellen und dann riet uns JMJ noch, auf jeden Fall die Augen zu schließen.
Das tat ich auch die ganze Zeit, denn es gab a) auf der Leinwand ohnehin nichts zu sehen und b) hätte man vieles hörenderweise verpasst. An der Lautstärke hätte das nicht liegen können – die war schon ungewöhnlich laut, aber fairerweise gesagt nie so, dass es in den Ohren klingelte. Während das neue Album „Oxymore” in voller Länge an uns vorbeilief, schwirrten Effekte, Beats und Harmonien absolut räumlich um einen herum. Es ging von links nach rechts, von hinten nach vorne, die Räumlichkeit des Sounds war überwältigend. Manche Bassdrum-Beats kamen frontal aus der Mitte und gingen vibrierenderweise direkt in den Körper, wahrscheinlich noch von den Hi-Tech-Sesseln verstärkt. Der Körper des Zuhörenden wurde also richtig gut in die Musik integriert, wie gesagt eher angenehm, mit all den Effekten, ohne dass es zu kribbelig oder nervend wurde.
Das Album „Oxymore” konnte ich mir so zum ersten Mal ohne jegliche Vorbehalte in Gänze anhören. Die Vorab-Single „Brutalism“ hatte mich nicht so recht von Hocker gehauen (ich fand den Martin Gore-Remix besser), jetzt aber war ich manches Mal schon überrascht: viele Effekte und kleine Sequenzen kreierten eine absolut räumliche Welt, in die sich die Beats mischten und durchaus, obwohl ich oft erkennbare Melodien erwartet hätte (ohne sie jedoch zu vermissen), Musik mit manchem Wow-Effekt ablieferten. Da die Stücke nicht ineinanderfließen, entfuhr mir manches Mal zum Ende hin ein leises „Alter Schwede“… Ohne einzeln auf die Tracks einzugehen, war „Oxymore“ insgesamt eine überzeugende Reise, technisch auf höchstem Level und kristallklaren Sound abliefernd. Zum Ende gab es ordentlich Applaus und Max Dax sowie Jarre kamen wieder nach vorne ins Halbdunkel – gebessert hatte sich nichts an den Lichtverhältnissen…
Es gab ein längeres Interview und Jarre berichtete von den Hintergründen zu „Oxymore“. Pierre Henry sollte bei „Electronica“ mitarbeiten, verstarb aber kurze Zeit später. Seine Witwe kontaktierte Jarre wenige Monate später und lieferte ihm mehrere Sounds, die nun in diese Arbeit einflossen. Henry und der Pionier der „Musique concrète“ Pierre Schaeffer gründeten 1958 die Groupe de recherches musicales (GRM). In diesem Institut zur Erforschung elektroakustischer Musik ging Jarre ein und aus. „Oxymore“ geht relativ weit zu diesen Ursprüngen zurück und verzichtet überwiegend auf einprägsame Melodien oder Sequenzen – viele ewiggestrige Jarre-Fans werden ihm das wieder ankreiden –, sondern vereint schräge Sounds und Effekte mit Beats und Bass. Für mich hervorragend waren die ersten drei Tracks, die mich in den Bann zogen. Mit „Brutalism“ und „Epica“ endete die Reise eher in gewissen Dancebeats und durchaus als Höhepunkt. Mein Freund Lukas meinte zum Album, dass die Musik nicht seine „Komfortzone“ gewesen wäre, aber allemal eine tolle räumliche Erfahrung.
Nochmal zum Interview: das Publikum konnte Jarre auch einige Fragen stellen. Ich fragte ihn, ob er die Alben von Vince Clarke (Depeche Mode, Yazoo und Erasure sowie Kollaborateur auf „Electronica“ mit „Automatic“) und Martyn Ware (Human League, Heaven 17, B.E.F.) kennen würde. Beide hatten als „The Clarke & Ware Experiment“ zwei Alben gemacht („Pretentious” 1999 und „Spectrum Pursuit Vehicle” 2001), die ebenfalls erste Versuche einer räumlichen Darstellung der Musik über Kopfhörer etablierten. Jarres Antwort, dass dies Musiker schon seit den 1940er Jahren versuchen würden. ließ offen, ob er diese Arbeiten kannte oder schätzte. Ich persönlich würde mir eine weitere Zusammenarbeit von Jarre und Clarke bei einem „Oxymore“-Track sehr wünschen. Jarre lobte Clarke einst für seine „präzisen, scharfen“ Sounds, die ich besonders in seinen Remixen sehr schätze.
Dann war die Vorstellung leider schon vorbei und es konnte sich jeder ein „Oxymore“-Poster mitnehmen. Im Foyer warteten wir Handvoll Fans dann noch etwa eine Stunde, ob Jean-Michel nochmal rauskommen möge – was er aber nicht tat. Sicher verständlich, denn der Mann ist auf Werbe- und Pressetour und muss hinter den Kulissen viele Interviews geben. Außerdem, das muss man auch mal sagen, ist Jarre 74 (nach wie vor immer noch jünger aussehend) und darf sicherlich dann auch mal „Feierabend haben“, obwohl wir wissen, dass er gerne Kontakt zu seinen Fans sucht. Wir haben uns darüber ausgiebig unterhalten und wissen das zu schätzen. Keiner war sauer, dass er nicht noch mal vorbeikam und so trennten wir uns, in der Hoffnung, alle gesund und munter bei einem nächsten Jarre-Live-Event wieder mit dabei zu sein.
Meine Meinung zu „Oxymore“: ein interessantes Album, das im Kino seine ganze räumliche Vielfalt, Kraft und Wucht ausspielen konnte – dort ein tolles intensives Hörerlebnis. Wie sich das in den diversen binauralen Mixen auf einem Kopfhörer wiederholen lässt, bleibt für mich abzuwarten. Das Album ist sicher nicht für den täglichen Gebrauch, weil wie gesagt Melodien fehlen, aber wenn man es öfter hört, kann man genau wie bei „Amazonia“ immer wieder Neues entdecken. Es freut mich, dass Jarre wieder neue technische Maßstäbe setzt und erneut in einem großartigen Fokus der Presse steht; dass er mit 74 Jahren nicht die Füße hochlegt, sondern wieder aufs Neue überrascht. Er hätte auch mit 70 aussteigen und Rentner werden können wie Mike Oldfield oder andere, aber nein – er sucht neue Grenzen, neue Richtungen und pfeift gewissermaßen auf die ewigen „Oxygene“- und „Equinoxe“-Anbeter, die dieses Schema wahrscheinlich bis zu seinem Tode immerfort wiederholt haben wollen. Wie langweilig. Schön, dass Jean-Michel das macht, was ihm gerade Spaß macht und technisch herausfordert. Genau dafür mag ich diesen Kerl. Und ich hoffe, dass er weiterhin mit diesem Schwung uns immer wieder überraschen kann."
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Kommentar von Jens |
Ich habe mich bei dem „Oxymore”-Konzert auch etwas gelangweilt und mich gefragt, was an diesen pixeligen Grafiken jetzt so spannend sein soll. Dass die Avatare wohl live da waren und synchron getanzt haben, war für mich der einzige Aspekt, diesem Ganzen überhaupt einen Live-Gedanken zu geben – aber JMJ als grisselige Grafik irgendwo reinzupixeln war nicht der Hit. Dafür, und das muss man schon sagen, war der Bass via Youtube recht kräftig und hat mich an die Listening-Session erinnert, wo er durch den ganzen Körper ging.
Das Album selber lege ich sporadisch auf und es gefällt mir recht gut, man freundet sich mit den Strukturen an und findet es nicht mehr so strange. Fast wie ein zweites „Zoolook”. Außerdem freue ich mich über die Presse und die Aufmerksamkeit, die Jarre gerade wieder zuteil wird.
Kommentar von Krissi |
Dann will ich mich auch noch mal zu Oxymore äußern.
Zunächst einmal: Vom Album bin ich begeistert. Während andere Künstler seines Alters im Wesentlichen von ihren Pfründen aus vergangenen Zeiten leben, hat Jarre es meiner Meinung nach im zarten Alter von immerhin mittlerweile 74 Jahren nochmal geschafft, sich mit "Oxymore" neu zu erfinden - die größte Überraschung an "Oxymore" für mich (das habe ich ihm tatsächlich nicht mehr zugetraut).
Ein Künstler ist, finde ich, ist immer dann am besten, wenn man seiner Musik kein Genre richtig zuordnen kann, wenn seine Musik quasi für sich steht - das ist, finde ich, bei "Oxymore" der Fall: Es ist weder Euro Dance, weder EDM, noch Musqiue concrète, noch irgendetwas - "Oxymore" steht einfach für sich, ist ganz Jarre und man hört auch, wie Marcus Krakowsky in einem anderen Kommentar schrieb, seine gesamte musikalische Karriere heraus. Und ja, es klingt weitestmöglichst weg von "Oxygene", aber auch das gefällt mir.
Und nicht nur das: Jarre ist meines Erachtens mit "Oxymore" auch noch das Kunststück gelungen, an die Ursprünge der europäischen elektronischen Musik anzuküpfen, und dabei gleichzeitig modern und innovativ seiner Zeit voraus zu sein - das muss ihm erstmal jemand nachmachen. Chapeau.
Was die visuelle Seite angeht: Ich selbst habe mich gestern Abend per PC und ohne VR-Brille an zwar VR-Sesssions in Oxyville beteiligen können: Oxymore macht visuell tatsächlich am meisten Spaß, wenn man dabei selbst die Welt von Oxyville erkunden kann - das m. E. vorproduzierte Video gestern Abend auf YouTube kann einem dieses Gefühl nicht wiedergeben und es fehlt dem Video auch der atemberaubende Touch von "Welcome to the Other Side".
Was die Zukunft angeht: Es war schon immer Jarres Anliegen, innovativ zu sein - seien es Mega-Events auf der Bühne, 5.1-Surround-Sound, HD-Videos und jetzt eben Binaural / 3D-Audio und VR.
Ob die VR-Welten, das Metaversum etc. der nächste große Schrei der Zukunft werden, da ich habe auch ich so meine Zweifel - trotzdem finde ich es gut, dass Jarre mit den künstlerischen Möglichkeiten dieser Welten experimentiert - und gerade in den Corona-Jahren habe ich mich sehr über diese drei, obendrein kostenlosen VR-Performances gefreut.
In einem der Interviews sagte Jarre, dass die Zeit der großen Mega-Konzerte aus verschiedensten Gründen vorbei ist. Das sehe ich auch so. Trotzdem würde ich mich freuen, wenn die Electronica-Tour 2016 nicht das letzte Live-Konzert war, auf dem ich ihn sehen konnte.
Kommentar von Heike |
Hier noch etwas zum Anschauen . Leider verstehe ich fast gar nichts von dem was er erzählt.
https://www.youtube.com/watch?v=5vD4Ys9qxIE
Kommentar von Heike |
Danke Holger ! Das Interview beantwortet Vieles.
Kommentar von Jarre-Fan |
JMJs Aussage hinsichtlich der Zukunftsangst findet sich auch in der britischen Zeitung Independent, ganz am Ende des Artikels:
https://www.Independent.co.uk/arts-entertainment/music/features/jean-michel-jarre-interview-oxymore-b2205244.html
"And what Jarre needs more than anything is to keep making music. Time is short and he has no time to be looking back. 'Nostalgia is very negative for the human mind,' he says. 'To be stuck in nostalgia is sad... it is a bit sick. I feel sorry for those who are scared about the future'."
Übersetzt:
"Und was Jarre mehr als alles andere braucht, ist, weiter Musik zu machen. Die Zeit ist kurz und er hat keine Zeit, um zurückzublicken. 'Nostalgie ist sehr negativ für den menschlichen Geist', sagt er. 'In der Nostalgie festzustecken ist traurig... es ist ein bisschen krank. Ich habe Mitleid mit denen, die Angst vor der Zukunft haben'."
Kommentar von Holger |
Interessantes Interview:
https://www.laut.de/Jean-Michel-Jarre/Interviews/Mir-tun-die-leid,-die-Angst-vor-der-Zukunft-haben-25-10-2022-1949
Kommentar von Heike |
Noch ein Versuch (dieses Mal offline geschrieben)
Ich war nach dem Anschauen des „VR-Konzerts“ mit seinen grob „geschnitzten“ Hampelmännern und Frauen auch frustriert und gelangweilt. Jarre nur aus der Entfernung als Hologramm zu sehen, war mir zu wenig. Details zu seinen Aktionen wären interessant gewesen. Einmal sah es so aus, als ob der auf einen Kochtopf hauen würde, aber was er da wirklich tat, blieb ein Geheimnis. Gab es in diesem Palais eigentlich lebendes Publikum ? Die düstere Atmosphäre es hat mich richtig runtergezogen. Mit VR-Equipment mag es vielleicht noch etwas unterhaltsamer gewesen sein, aber ich bevorzuge nach wie vor die reale Welt. Ich hatte mich zwar nicht ausgeloggt, aber nebenbei etwas anderes gemacht.
@ Sebastian, diese Äußerungen von JMJ bezüglich der Zukunft, und der Ängste der Menschen verstehe ich auch nicht. Es gibt ja leider viele ernste Probleme, die dazu berechtigen Ängste zu entwickeln. Vielleicht meinte er, dass man sich nicht davon lähmen lassen darf und nach vorne schauen muss ? Vielleicht sind die „Bemerkungen zwischen den Zeilen“ durch Übersetzungen verloren gegangen ? Keine Ahnung ! Immerhin ist er mit Oxymore ja selber in die Vergangenheit gegangen und hat nostalgische Empfindungen ausgelebt. Womöglich ist aber auch die virtuelle Welt so interessant für ihn, weil er vor seinen eigenen Ängsten davon läuft, und er sich darin tummeln kann ohne mit Ängsten aus der realen Welt konfrontiert zu werden ? Diese und eine weitere Frage hätte ich ihm gerne letzte Woche gestellt, aber es fehlte Zeit und Möglichkeit. Nach der Präsentation durften zwar noch kurz 3 Fragen gestellt werden, aber auch die befassten sich mit technischen Details. Ich hätte natürlich auch um das Mikro bitten können, aber in solch großem Auditorium bin ich zu schüchtern, weil mir oft die Vokabeln entfallen, und ich nicht irgendwas zusammenstottern wollte. Ich hatte das Glück ihn ein paar Male alleine oder in kleiner Gruppe zu treffen, da ist das kein Problem, weil er zugewandt, sympathisch und interessiert ist. Da spielte es keine Rolle, wenn ich mal 2-3 Worte nicht auf Englisch wusste und es in Deutsch sagte. (Ich vermute er versteht wesentlich besser Deutsch als bekannt ist) So spekulierte ich auf die Möglichkeiten nach der Präsentation, aber er war so schnell „weggehuscht“, dass es keine Chance gab ihm zu folgen. (Er ist der schnellste 74jährige, den ich kenne (grins) )
Mit den Ewig-Gestrigen meinte ich die Leute, die „Oxymore“ als persönliche Beleidigung empfinden und Jarre Arroganz gegenüber dem Konsumenten vorwerfen. (Man könnte drüber lachen, wenn es nicht so absurd wäre) JMJ hat nun wirklich kein Geheimnis um das Konzept und die Hintergründe gemacht. Die sind nachvollziehbar und er hat das geliefert, was er angekündigt hat. Auch wenn dieses Album nicht mein Lieblingsalbum werden wird, und es sich nicht zum Nebenbei-Hören eignet, so war ich doch neugierig und erkenne seine Ideen und Weiterentwicklung an. Aber wenn ich weiß, dass demnächst rote Pullis verkauft werden, ich aber keine roten Pullis mag, dann kaufe ich auch keinen. Eigentlich logisch ! Es kann also niemand behaupten hinters Licht geführt worden zu sein. Es sind Menschen die keine Weiterentwicklungen, Experimente oder Blicke in eine andere musikalische Richtung dulden.(Vermutlich betrifft das bei denen auch alle anderen Lebensbereiche ) Finde ich befremdlich ! Es sind in Wirklichkeit diese Leute, die sich arrogant benehmen, ihren Geschmack über alles stellen. Dass die nichts mit dem Album anfangen können, ist akzeptabel und zu respektieren, aber Jarre als arrogant zu bezeichnen, nur weil er etwas anbietet (was nicht dem eigenen Geschmack entspricht) und weiterhin neugierig die kreativen Möglichkeiten ausschöpft ist schon absurd. (War auf Facebook) Vielleicht hatte er mit seinen Kommentaren über die Zukunft auch solche Leute gemeint ? Menschen, die im Tunnel der Vergangenheit stecken geblieben sind.
Kommentar von Sebastian |
Kleiner Zusatz zu meinem vorherigen Kommentar.
Oxymore, das Album ist nicht nur interessant, sondern richtig gut.
Besonders mit Kopfhörern und laut. Schön viel Bass.
Oxyville ist einfach nicht schön, das "Konzert" war wirklich langweilig. Es wäre viel cooler, JMJ dabei zusehen zu können, was er da so macht, auch wenn es wie so oft nur Playback ist.
Er scheint ja verschiedene neue Instrumente benutzt zu haben, aber bei der schlechten Qualität des Live Bildes von JMJ konnte man ja nichts erkennen.
Es war halt ein Video mit seltsam zappelnden Avataren, mehr auch nicht.
Kommentar von Jörg |
Hallo!
Höre seit 40 Jahren seine tolle Musik!
Doch was da gestern gezeigt wurde war einfach nur unterirdisch.
Langweilig bis zum geht nicht mehr, nach 15 min ausgemacht.
Schade eigentlich, da gibt es heute bessere Elektromusik.
Hatte alles keinen Zusammenhang.
Live-Konzert mit seinen Highlights, da wäre ich dabei.
Grüße Jörg
Kommentar von Heike |
Mist es ist alles weg !!
Was ist ein ungültiges Abfrage-Token ?
Ich weiß nicht, ob ich heute noch mal kommentieren werde, hat ohnehin schon viel Zeit gekostet :(