Rückblick auf Samarkand-Konzert

Jarre-Konzert mit kleinen Hindernissen

Mit leichter Verspätung begann gestern das Konzert von Jean-Michel Jarre in Samarkand. Es fand anlässlich der 43. Generalkonferenz der UNESCO statt, die erstmals seit 40 Jahren nicht in Paris, sondern eben im usbekischen Samarkand abgehalten wurde. Jarre selbst ist seit über 30 Jahren UNESCO-Botschafter.
Erstmals sprach Jarre gegenüber Jarrelook vor dem Konzert in Stuttgart im Juli von einem Konzert in Samarkand. Es blieb für die Vorbereitungen also nicht viel Zeit. Dementsprechend gab es offenbar auch im Vorfeld kleine Schwierigkeiten. Jarre war bereits am Dienstag in Samarkand angekommen und sprach in einem Video auf Social Media davon, dass er darauf hoffe, dass das Equipment "endlich" ankommen würde. Weitere Teammitglieder kamen am folgenden Tag an. Binnen 24 Stunden wurde dann die Bühne aufgebaut, denn schließlich musste auch noch geprobt werden. Die Bühnenkonstruktion war recht "luftig" und ohne Dach, so dass die historischen Gebäude rund um den Registan-Platz gut zu sehen waren und in die Show einbezogen werden konnten.
Auch der Live-Stream des Konzerts lief zwar technisch einwandfrei, die Bildregie hatte aber deutlich Luft nach oben. Besonders zu Anfang hatte man den Eindruck, als sei nur eine Kamera im Einsatz, die ständig eine Nahaufnahme Jarres zeigte. Eigentlich sollte der Stream noch bis 24 Stunden nach dem Konzert online bleiben. Unmittelbar nach Ende tauchte jedoch der Hinweis auf, Sony Music habe das Ganze aus urheberrechtlichen Gründen gesperrt. Dies betraf auch nicht nur Deutschland. Mittlerweile hat Jarre angekündigt, dass sein Team daran arbeitet, den Stream (überarbeitet) wieder online zu stellen, den offenbar doch einige Zuschauer nicht sehen konnten. Immerhin begann das Konzert um 19 Uhr Ortszeit, was 15 Uhr MEZ entspricht.

Das Konzert selbst entsprach weitgehend denen der Sommertour - keine Überraschung in Anbetracht der knappen Vorbereitungszeit. Es gab einige kleinere Änderungen, die durchaus hörbar waren (z.B. in "Magnetic Fields 1" oder "Exit" ohne den Snowden-Part), neue, improvisierte Intros und auch optisch ein paar Veränderungen (so z.B. bei "Epica", wo die "geisterhafte" Tänzerin der Tour nicht mehr zu sehen war). Dafür wurden die eindrucksvollen historischen Gebäude rund um den Registan-Platz in die Show einbezogen und farbig beleuchtet. Zusätzlich zur bekannten Setlist der Tour kam noch "The Time Machine" hinzu, das Jarre diesmal auf einer Laser Harp mit blauen Strahlen zum Besten gab. In seinen Ansprachen bedankte er sich bei seinem Team, das es möglich gemacht hatte, in kürzester Zeit die Bühne und das ganze Equipment aufzubauen. Zudem sprach er der UNESCO und ihren Mitarbeitern für die geleistete Arbeit, die in heutiger Zeit schwierig geworden sei, seine Hochachtung und ebenfalls einen Dank aus.

Hier noch ein Artikel über das Konzert auf der UNESCO-Website.

 

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Kommentar von Matthias |

Das hatte sicherlich andere Gründe bzw. war vielleicht auch im Vorfeld nicht sauber abgeklärt. Oder irgendein übereifriger Algorithmus hatzugeschlagen. Sicher war Jean-Michel mit der Bildregie aber auch nicht zufrieden.

Kommentar von Heike |

Das Konzert hat mir auch sehr gefallen, bis auf die etwas inspirationslose Kameraführung. Aber dafür kann Jean Michel nichts.
Besonders hat mich Magnetic Field '1 vom Sofa gerissen. Selbst so ein "altes" Stück lässt sich noch cool modifizieren. Super !!!
Es mag ja sein, dass Sony in einigen Ländern keine Urheberverträge hat , aber auch nicht mit Deutschland ??? Finde ich sonderbar !!!

Kommentar von Dominique |

Ein tolles Konzert vor einer imposanten Weltstätte.