Welcome To The Other Side - Nachlese
Ein gutes neues Jahr 2021!
Das Jarrelook-Team wünscht allen Jarre-Fans ein gutes und vor allem gesundes neues Jahr! Wir alle hoffen, dass sich die Situation im Lauf des Jahres bessert und bald auch wieder "echte" Live-Konzerte möglich sein werden.
Bis dahin hat uns Jean-Michel mit seinem VR-Konzert "Welcome To The Other Side" einen schönen Jahreswechsel beschert. Optisch sehr spektakulär präsentierte er seine Show rund um eine virtuelle Rekonstruktion der immer noch schwer beschädigten Pariser Kathedrale Notre Dame. Neben Jarre-typischen Lichteffekten auf der virtuellen Außenfassade von Notre Dame, waren neben einem sehr jugendlich wirkenden Avatar im Inneren der Kathedrale auch Live-Bilder des "echten" Jean-Michel aus dem Studio zu sehen, in dem er in Echtzeit agierte und von wo seine Bewegungen auf den Avatar übertragen wurden. Einige Effekte waren von der Electronica-Tour her bekannt, konnten aber im Virtuellen tatsächlich mitten im Raum platziert werden, was in der Realität so nicht möglich ist. Das Highlight bildete sicherlich die Laser Harp-Performance zum Schluss, bei der Jarre live im Studio auf der Laser Harp spielte und sein Bild dann ins Innere der virtuellen Kathedrale projiziert wurde.
Gegenüber seinem ersten Versuch eines VR-Konzerts mit "Alone Together" im Juni 2020 war das, insbesondere optisch, um Klassen eindrucksvoller. Einmal mehr ist er hier wieder an vorderster Front der technischen Entwicklung.
Hier die Tracklist:
Vor dem Konzert: The Gathering Notre Dame
1. Oxgene 20 Intro / The Opening
2. Oxygene 2 (JMJ Rework of Kosinski Remix)
3. The Architect
4. Oxygene 19
5. Oxygene 8
6. Zero Gravity (Above & Beyond Mix)
7. Exit
8. Equinoxe 4
9. Stardust
10. Herbalizer
11. Oxygene 4 (JMJ Rework of Astral Projection Remix)
12. The Time Machine
Wer das Konzert nicht gesehen hat: Derzeit ist es noch online, z.B. hier oder hier.
Streams mit der Musik des Konzerts sind hier zu finden. Achtung: Die Download-Links scheinen noch nicht zu funktionieren und führen zum Album "Planet Jarre".
Hier gibt es noch ein Interview aus den Stuttgarter Nachrichten, das noch vor dem Konzert geführt wurde und hier noch einen Artikel auf der Website des BR.
Hier eine erste kurze Reaktion aus der Schweiz nach dem Konzert: Zentralplus.
Das Hamburger Abendblatt ist etwas ausführlicher.
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Kommentar von ddoctor |
Hallo,
ich fands grossartig. Nach einem Jahr, indem ich auf nur 6 life-Konzerten war, obwohl nocrmalerweise 20-30 besuche, war das für mich ein Highlight. Sowohl als Fan und Mensch sage ich danke dafür.
Auch wenn ich es nur 2D geniessen konnte, reichte mir die Darstellung der Kathedrale optisch als sehr gelungen aus. Und den Sound finde ich seit ich 1979 Jarre zum ersten mal gehört habe, zeitlos gut.
Für mich nach einem beschissenem Jahr ein absolut super Neustart.
Kommentar von Heike |
Hallo Sebastian,
die Performance war m.E. live. Der echte JM stand in dem Studio und hat live performed. Zumindest in der Form wie er es bei den Electronica Konzerten anbot. Ich glaube nicht, dass das Konzert schon Stunden vorher aufgezeichnet wurde.
Das Klatschen wurde sicher von den anwesenden Avataren animiert. Zu Beginn war kaum einer in der Notre- Dame, da wurde auch nicht groß geklatscht. Irgendwann war die Kirche voll und die Nebengeräusche entsprechend lauter. Auch diese Menschen haben live zu Hause ihren Avatar losgeschickt und entsprechend agiert. (Ich bin selber nicht in diesen Gamer-Worlds unterwegs, hatte jedoch die Anfänge der Schaffung dieser Parallelwelten mal auf der IFA live mitbekommen und bin damals sehr live im Sessel Achterbahn gefahren ). Matthias hatte den Link zu dem Video gepostet, der die Teilnahme aus der Sicht eines Zuschauer-Avatars zeigt. Zwar muss man aufpassen, dass einem nicht irgendwann schwindelig wird (weil der Typ mit der Musik hin und her wackelt ) aber es zeigt ein Wenig, wie das ist. Obwohl sich die Dreidimensionalität auf Youtube und ohne diese spezielle Brille nicht darstellen lässt
Kommentar von Sebastian |
Musikalisch finde ich das Konzert super, genau wie die Electronica Konzerte.
Ich finde es nur absolut lächerlich, daß immer wieder von live geredet wird. Da war so gut wie gar nichts live.
Und dieses dämliche, künstliche Geklatsche und Gejuble zerstört für mich auch irgendwie alles.
Wer soll denn da klatschen und jubeln in einer künstlichen Welt?
Aus diesem Grund werde ich mir das auch nie mehr ansehen oder anhören. Das nervt mich nur.
Genauso war das für mich bei Oxygene live in your living room.
Das Video ist so schlecht zusammen geschnitten, daß die ganzen Fehler darin mir jegliches Sehvergnügen genommen haben.
Nur die Musik ist toll.
Kommentar von Reinhard Simon |
Freilich - ist letztlich alles immer Geschmacks-Sache, .... Ich weiß nicht so recht, ob ich mit den virtuellen Avatar-Konzerten 'warm werden' kann. Ja - das ist in Sachen Licht und Effekten schon recht schick. Auch wenn ich das Notre-Dame-Konzert nur auszugsweise danach mal anschaute - für Silvester 2020 in einer (wenn auch animierten) Kathedrale hätte ich mir schon völlig andere Musik gewünscht und vorgestellt. Nun - halt etwas schöner, feiner, 'edler' in Punkto Musik. Was mit Rhythmik durchaus, aber mir viiiel mehr 'Weite', mehr 'Raum' und 'Tiefe' - mit mehr 'Seele'. Etwas so richtig Schickes, was Neues - extra für diesen Jahreswechsel geschaffen - einem solchen Ort wie Notre-Dame würdig. Sowas wie 'Exit' beispielsweise gibt dem 'mentalen', virtuellen Jahrhundert-Kirchenbau sozusagen die "Abrissbirne" obendrauf. 'Oxygene 4' - das zählt für mich persönlich jetzt nicht als "neue Version". Vom klassischen Oxy4-Charisma bleibt da nichts mehr übrig. Ein Wunder, dass überhaupt noch zu hören ist, woraus das Gebumme hervorgegangen ist. Wie auch immer - schade, dass diese Gelegenheit für etwas - sagen wir mal - "wahrlich Göttliches" verpasst wurde.
Fazit: Ich möchte Mons. JMJ und seine Arbeit jetzt wirklich NICHT schlechtmachen, dazu bin ich vielzusehr "Saurier-Fan". Wir sind schließlich froh, dass wir diesen großartigen Künstler erleben dürfen, und das bleibt ja auch noch sehr, sehr lange so. Und natürlich - uns allen "es recht machen" kann der Gute ja auch wieder nicht, was auch zuviel verlangt wäre.
Ich hoffe ja innerhalb 2021 (oder möglicherweise auch etwas später) wieder auf so richtig geniale, neue Ohrwurm-Kompositionen, die dann (im Rahmen wohl dann immer noch irgendwie geltender Corona-Verhaltensregeln) wieder live präsentiert werden können/dürfen. Harren wir der Dinge, die da kommen.
In diesem Sinne - allen eine positive, gesunde Zeit.
Kommentar von Matthias |
Hier noch zwei ergänzende Infos:
Laut Medienberichten hat "Welcome To The Other Side" 750.000 Euro gekostet und hatte weltweit über die verschiedensten Plattformen bislang 75 Millionen Zuschauer.
Kommentar von NuitEl98 |
Hallo! mir hat das konzert sehr gut gefallen und mir gefällt auch der neue Ansatz von JMJ - dass er mehr mit Beats macht und sich auch mit Remixern und anderen Künstlern zusammen tut. Electronica find ich super und höre es ziemlich oft. die orignalen Oxygene und Equinoxe Platten habe ich bei weitem nie so oft gehört. wobei.. wirklich neu ist der Ansatz vielleicht auch nicht, wenn man an Nuit Electronique 1998 denkt. Oxygene3 und Equinoxe Infinity find ich grösstenteils sehr langweilig und habe beides nicht gekauft. die Remixes von Equinoxe Infinty gefallen mir wiederum sehr gut und habe die Vinyl geholt. Genauso kann man Zero Gravity Album Version mit dem Above+Beyond Remix vergleichen und sich fragen, was die bessere Musik ist und womit man letztlich mehr anfangen kann.... Dass es am Ende nicht mehr komplett 'live' spielbar ist stört mich eigentlich nicht - gute Musik brauche ich in erster Linie für zu Hause und das nahezu jeden Tag - auf einem JMJ Konzert war ich 3x in 20 Jahren... ok! :)
Kommentar von Samuel Schwarzenberger |
Lieber Matze
Vielen Dank für Deine Meinung! Nun habe ich nicht mehr das Gefühl, dass ich der einzige Jarre-Fan bin, der so denkt. Jean-Michel Jarres Musik entwickelt sich immer weiter weg vom Ursprung und Jarres damaligen Stärken. Vorbei sind die Zeiten von Moog, ARP, Digisequencer, LAG Insect, LAG Innovart und all den anderen tollen Instrumenten. Heute recycelt er sogar seine besten Machenschaften zu Mainstreamtechnozeug. Finde ich persönlich fürchterlich und nicht mehr hörenswert. Die Skepsis hat bei mir vor Jahren begonnen, als Jarre bei seinen Auftritten mehr mit seinen elektronischen Cinellen beschäftigt war als mit seinen Tasteninstrumenten. Und auch bei denen war vieles nicht live... Aber eben: Die Hoffnung stirbt zuletzt!
Samuel Schwarzenberger aus der Schweiz. (Vielleicht klingelt ja was aus längst vergangenen Zeiten ;) )
Kommentar von Heike |
Das Konzert ist übrigens noch immer auf seinem Youtube - Kanal zu sehen.
Seelenlos fand ich die Musik nicht. Mich hatten die Mixes, wie auch schon bei den Electronica- Konzerten voll mitgerissen. Aber, dass Jean Michel das Meiste anscheinend vorproduziert, und per Knöpfchen aktiviert, gefällt mir auf Dauer auch nicht so besonders.
Ich hoffe, dass das nur eine Phase ist weil er momentan dem Zeitgeist entsprechen möchte, und wir irgendwann live wieder mehr "Leben " auf seiner Bühne sehen können.
Kommentar von Matze |
Auch wenn ich mich jetzt total unbeliebt mache: Ich fand es grottig. Seelenlose Mixes, null Live-Instrumenteneinsatz. Ja, die Absicht war gut, die optischen Effekte besser als bei seinem ersten virtuellen Konzert. Aber musikalisch eine Tortur. Equinoxe Infinity war ja auch schon eine Zumutung... Es hat auch nichts damit zu tun, dass JMJ mit der Zeit geht und sich weiterentwickelt - das kann man nämlich auch anders. Electronica 1+2 hatten ja einige tolle Ansätze, Oxygene 3 ging auch noch - und seitdem kommt nichts mehr was meinen Ohren gut tut. Die Hoffnung stirbt zuletzt.
Kommentar von Heike |
Danke Matthias, das ist schon irgendwie beeindruckend ! Ob wir in einigen Jahren alle die Möglichkeit haben werden in der Avatar- Form ein Konzert zu besuchen ? Parallel zu Leuten die real vor Ort sind ?